Frag um Rat !
Rollstuhl mit Zuggerät
13.04.2025
Neues zum Thema "Rollstuhl"
Am 13.11.2024 hatte ich die "passenden" Rezepte von meinem Hausarzt für den vom Orthopädieunternehmen empfohlenen Rollstuhl mit Zuggerät bekommen. Diese hatte ich dann meiner Krankenkasse übermittelt. Es waren 3 Rezepte, einmal Sitzkissen für den Rollstuhl, einmal der Rollstuhl selbst und einmal das Zuggerät.
Relativ schnell kam die Genehmigung für das Sitzkissen. Von den beiden anderen Positionen keine Nachricht. Irgendwann habe ich dann Mitte Januar nachgefragt. Die Auskunft war dann, man benötige weitere Unterlagen.Die Krankenkasse selbst hat dann beim Sanitätshaus einen Erprobungsbericht und bei meinem Hausarzt eine Begründung für die Notwendigkeit ebendieses Rollstuhls angefordert. Diese wurden sowohl vom Hausarzt als auch vom Sanitätshaus sehr zügig abgegeben.
Darauf hin wurde von der TK beim medizinischen Dienst eine Beurteilung der Notwendigkeit für einen angetriebenen Rollstuhl abgefragt.
Die vom Sanitätshaus und vom Arzt betonten Notwendigkeiten für gerade eben diese Ausführung wurden von der Krankenkasse dabei in Zweifel gezogen.
Der medizinische Dienst hat dann auch wortreich und auf irgendwelche Annahmen in der Zukunft abzielend diese Art der Kombination abgelehnt. Dabei wurde insbesonders auf eine mögliche Verschlechterung meines Allgemeinzustandes Bezug genommen. Das einzig wirklich positive an diesem Gutachten war, dass die Notwendigkeit für einen kraftunterstützten Rollstuhl als gegeben angesehen wurde.
Das Ablehnungsschreiben der TK hatte dann das Datum 14.03.2025, schlanke 4 Monate nach der Einreichung der Rezepte.
Die Möglichkeit eines Widerspruches wurde mir eingeräumt. Diesen habe ich dann auch zügig formuliert und wieder an die TK abgeschickt. 2 Tage später dann der Rückruf eines MA der Krankenkasse. Ich hätte ja Widerspruch eingereicht, dieser wäre fristgerecht eingegangen, aber sie könnten die von mir gewünschte Versorgung nicht gewähren. Die von mir gewünschte Versorgung wäre deutlich teurer wie die von ihnen vorgeschlagene und laut Aussage des MD (medizinischen Dienstes) für mich gar nicht passend. Das der von mir formulierte Widerspruch aber gerade eben darauf abzielt, dass die Begründung hanebüchen und von der Rechtssprechung auch regelmäßig verworfen wird, wurde mit keiner Silbe erwähnt.
Immer wieder und mehrmals nur der Versuch, mich unter Druck zu setzen und zu Zugeständnissen zu bewegen. Erst als ich zum Ausdruck gebracht hatte, die Angelegenheit notfalls mit Hilfe meines Rechtsanwaltes ausfechten zu wollen, lies man mich in Ruhe. --> Fortsetzung folgt
20.11.2024
Meine Krankheit, die Myasthenie Gravis bewirkt bei mir eine ausgeprägte Gehschwäche. Um mir einen gewissen Aktionsradius zu erhalten, habe ich meinen Hausarzt gebeten, mir einen elektrischen Rollstuhl zu verschreiben, den ich im Auto mitführen kann. Bis hierhin ist alles gut, dachte ich.
Dem ist nicht so!
Solltest Du Bedarf an Hilfsmitteln haben, sind diese normalerweise nur für „Standartkrankheiten ???“ im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen vorhanden.
Ein Rollstuhl mit Antrieb, wie in meinem persönlichen Fall benötigt, speziell auf den individuellen Einsatzzweck zugeschnitten, wirst Du dort vergeblich suchen.
Das heißt für Dich als Betroffener aber ganz konkret, dass Du Dich zuerst informieren solltest, bevor Du Deinen Arzt bittest, Dir ein entsprechendes Rezept auszustellen. Sonst kann es nämlich sein, dass Du schneller etwas falsch machst, wie Dir nachher lieb ist.
Das Internet als Informationsquelle ist hier ganz klar nur zur Erlangung eines ersten Überblickes geeignet. Detaillierte Information kann Dir nur das Gespräch mit einem entsprechend geschulten Mitarbeiter eines entsprechenden Händlers/Lieferanten verschaffen. Nachdem ich beim ersten Sanitätshaus, an welches ich mich gewandt hatte, keinerlei nennenswerte Beratung bekommen habe, habe ich mich aufgemacht und zuerst mal nach einem anderen Sanitätsfachhändler geschaut. Durch Gespräche mit anderen Betroffenen habe ich dann sehr schnell mitbekommen, dass es in einer Nachbarstadt einen Händler gibt, dessen Mitarbeiter in diesem Bereich selbst Rollstuhlfahrer ist.
Was für ein Unterschied!
Dieser Mann konnte mir sofort sagen, dass ich aufgrund meiner Größe und Statur mit keinem handelsüblich verfügbaren Rollstuhl zurechtkommen würde.
Lange Rede, kurzer Sinn. Nach etwas mehr als 3 Stunden Beratung, hatte ich einen Vorschlag, welches Hilfsmittel für mich passen würde.
Dabei wurden so viele Kriterien abgefragt, wurde gemessen und mit Kollegen aus anderen Fachabteilungen diskutiert, dass ich am Ende vollkommen überzeugt bin, hier etwas Sinnvolles und Nützliches empfohlen bekommen zu haben. Jetzt kann ich mich aufmachen und entsprechende Rezepte einholen.
13.10.2024
Frag um Rat !
Diese Aussage sollten eigentlich alle Menschen zu jeder Zeit beherzigen. Die obige Aussage steht zwar im Zusammenhang mit meiner Krankheit, hat aber auch sonst im Leben immer Ihre Berechtigung!
irgendwann im Mai 2023
- Viele Dinge sind Dir neu!
- Viele Dinge sind Dir unklar!
- Viele Dinge fordern Dich heraus.
- Viele Dinge empfindest Du als ungerecht.
- Viele Dinge brennen Dir auf/unter den Nägeln.
- Viele Dinge belasten Dich.
-Viele Dinge schreien nach Änderung
Diese Liste ließe sich fast unendlich fortsetzen, ständig umschreiben oder ergänzen. Ganz viele dieser Dinge, die Du jetzt tust, sind für Dich selber sonnenklar.
Nicht so für Andere !
Deshalb mein Rat: "Frag um Rat"
Erkläre Dinge, die Du vorhast, Deinem Partner (manchmal schwierig), guten Freunden oder einer Vertrauensperson.
Gib Ihnen Zeit, eine Antwort zu formulieren.
Übe Dich in Geduld.
Versuche, die Dinge die Du angehen, anstoßen möchtest, sehr ausführlich zu begründen. Schreib Deine Gedanken auf ein Stück Papier. Ordne Deine Gedanken. Dann frag um Rat.
Bitte um Reflexion.
Dann: lass eine Nacht drüber gehen. ---> I M M E R !
Hör auch auf diesen Rat. Oder erklär wenigstens, wenn Du es nicht tust, warum Du es nicht tust.
Mir ist es passiert, dass aus Sorge, die verschriebenen Medikamente könnten den Teufel in mir starten, mich meine Freunde quasi durch einen Doktor auf meinen korrekten Geisteszustand überprüfen ließen.
Danke Euch an dieser Stelle dafür, dass Ihr Euch so große Sorgen um mich gemacht habt. So etwas macht wahre Freundschaft aus.
Übrigens: seither renne ich mit einem extrem breiten Grinsen im Gesicht durch die Welt, weil meine Freunde gemeint hatten, ich würde Ihr Unterfangen nicht bemerken.